Hofsafari: Corinna und ihr Abenteuer Heimat

Corinna ist 33 Jahre alt und wohnt  mit ihrem Mann, ihrer Tochter und dem Opa auf einem Bauernhof im Herzen Westfalens. Eigentlich ist sie Theologin und arbeitet an der Uni als Dozentin. Wenn sie dort nicht ist, versucht sie zuhause mitzuhelfen oder mit ihrer Tochter den Hof zu erobern. Besondere Schätze und Abendteuer auf ihrem Hof verblicht sie auf hofsafari.de.

Wie kamst du auf die Idee deinen Blog Hofsafari zu gründen?

Als wir von der Stadt zurück aufs Land gezogen sind, um dort nebenberuflich die Landwirtschaft auf dem elterlichen Hof meines Mannes wieder aufleben zu lassen, fanden das die Freunde und Arbeitskollegen aus der Stadt irre spannend. Sie haben mich Löcher in den Bauch gefragt. Mutterkuhhaltung ist für Theologen an der Uni ungefähr so exotisch wie der Pinguin im Zoo. Ich habe gemerkt, dass sie so überhaupt keine Idee davon haben, was wir da treiben. Ständig diese Frage, warum wir unsere Kühe nicht melken…Nüchtern betrachtet, war also ein Bedarf da.  Anfangs bin ich immer noch zur Arbeit in die Stadt gependelt. Ich hatte das Gefühl zwischen zwei Leben zu Switchen. Das hat mir eigentlich ganz gut gefallen, aber manchmal waren die Brüche schon sehr hart und ich musste abends selber lachen, was für verrückt unterschiedliche Dinge ich den Tag über getan habe. Gerne hätte ich darüber geschrieben, aber es fehlte die Zeit. Dann wurde ich krank und ich hatte mehr Zeit als mir lieb war. Aber auf diese Weise konnte ich mich mit der Erstellung des Blogs beschäftigen und nun möchte ich ihn nicht mehr missen.

Bei Safari denke ich an Löwen und Giraffen. Gibt es die bei dir auch?

Noch nicht, aber ich halte alles für möglich. Wir sind da sehr offen, was die Entwicklung unseres Hofes angeht. Grundsätzlich interessiere ich mich aber eher für die heimischen Tiere. Gerne auch alte Haustierrassen. Ich mag das Ursprüngliche und auf den ersten Blick wenig Spektakuläre. Oft verbirgt sich hinter dem, was wir glauben zu kennen, noch ganz viel spannendes Neues. Das Abenteuer Heimat eben.

Bauernhofpädagogik klingt exotisch. Was versteckt sich hinter dem Namen? 

Es geht darum den Bauernhof erfahrbar zu machen für Kinder und Erwachsene. Die meisten Menschen haben heute keinen Kontakt zur Landwirtschaft. Warum auch? Dadurch wurde allerdings das Unwissen über die Kreisläufe in der Natur immer größer. Viele möchten das ändern und ihren Kindern zeigen, wo das Essen her kommt, welchen Einfluss die Jahreszeiten auf die Pflanzen haben und was im Boden alles lebt. Diesem Wunsch gehen wir auf unserem Hof mit einem bauernhofpädagogischen Angebot nach. Kinder können regelmäßig zu uns kommen und den Bauernhof erleben.

Was treibt dich persönlich zu bloggen?

Am Anfang habe ich nur für mich und Bekannte geschrieben, nach dem Motto irgendwo müssen die Gedanken ja hin. Mittlerweile wird das Interesse immer größer. Das freut mich natürlich und ich überlege mir schon, was ich gerne mitteilen möchte. Was gibt es in dieser Jahreszeit spannendes mit Kindern in der Natur zu entdecken oder was passiert gerade in der Landwirtschaft? Ich will da gar nicht belehren, sondern nur Ideen geben und ein bisschen Anregen. Die Hofsafari findet zwar immer auf einem Bauernhof statt, aber die meisten Dinge über die ich schreibe, kann jeder vor seiner Haustür finden. Man muss gar nicht weit reisen um Entdecker werden zu können.

Wo siehst du dich und deinen Blog in drei Jahren und was möchtest du erreichen?

In drei Jahren soll mir das bloggen immer noch so viel Spaß machen wie heute. Außerdem würde ich mich darüber freuen, wenn ich vielen Menschen Impulse gegeben habe mit ihren Kindern die Natur zu entdecken (oder auch ohne Kinder, einfach selber). Und ich möchte noch mehr landwirtschaftliche Themen unterbringen – mit einer Schleife drum herum. Der Gedanke gefällt mir ganz gut.

Danke Corinna. Alles Liebe für Dich! Deine Deichdeern.

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Fotos: Corinna Baumhoer, hofsafari.de

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