Spezialisiertes Federvieh

Moin,

Jeder von uns hat in seinem Leben mindestens einmal ein Huhn gesehen. Wir wissen, dass einige von ihnen ein braunes Federkleid tragen, andere wiederum ein strahlend weißes. Aber welche Rasse, bzw. Zuchtlinie, produziert unsere Eier? Welche findet sich auf unserem Teller als saftiges Brathähnchen wieder? Wir haben für euch mal die Recherchemaschine angeworfen und nachgeforscht.

Die gängigste und weit verbreitetste Zuchtlinie in Deutschland und Europa ist das „Lohmann Brown“- Huhn. Es ist eine Züchtungslinie des Haushuhns und ist benannt nach dem Unternehmen „Lohmann Tierzucht“ aus Cuxhaven. Dabei steht der Name „Lohmann Brown“ nicht nur für die Elterntierlinie (aus Ihnen entstehen die vielen verschiedenen Linien, die zur Mast oder Eierproduktion verwendet werden) von Legehennen, sondern auch für Eier, Eintagsküken, Junghennen und -hähne und Zuchtgeflügel.

Elterntiere und Hybriden

Die Elterntierlinien aus denen unsere Legehennen entstehen nennen sich relativ unromantisch „Lohmann Brown“, „Lohmann LSL“ oder „Lohmann Tradition“.

Aus den Elterntierlinien entstehen dann sogenannte Hybriden. Hybrid bedeutet hierbei nichts anderes, als dass es sich um Nachkommen aus Kreuzungen von verschiedenen Rassen, Arten oder Zuchtlininen handelt. Die Hybridhühner werden dann noch einmal in Legehybriden, welche die Eier legen und Masthybriden, welche Fleisch ansetzen, unterteilt.

Die Doppelnutzung von Hühnern hat erst in den letzten Jahren wieder an Beliebtheit gewonnen. Früher war es Gang und Gebe, dass man Hühner hielt und diese Eier für den Eigenbedarf legten und später dann geschlachtet und verspeist wurden. Diese Doppelnutzung ist in der konventionellen Geflügelindustrie nicht zu finden. Hier werden Linien gezüchtet, die entweder als Legehennen oder als Mastgeflügel verwendet werden.

Seit ein paar Jahren hält die Doppelnutzung aber wieder Einzug in die Geflügelindustrie. Meist ist sie auf Bio-Höfen zu finden, die die Eier der Legehennen verkaufen und die Bruderhähne aufziehen, um nachher ihr Fleisch zu verkaufen.

Brown Classic, Silver, Sandy, Was?

Die bekannteste Linie an Hybridhühnern ist hierbei das „Lohmann Brown Classic“ Huhn. Es legt mittelgroße Braune Eier und legt in einem Jahr ca. 320 Eier. Sie ist der häufigste Legehennentyp auf deutschen und europäischen Gelfügelhöfen. Die Eier sind braun und das Federkleid entspricht einem Mahagonibraun.

Neben „Lohmann Brown Classic“ gibt es auch noch „Lohmann Brown Lite“, welche kleinere, aber dafür mehr Eier legen. Bei Ihnen sind es 325 Eier in 12 Monaten. „Lohmann Brown Extra“ hingegen, wurden darauf getrimmt Eier der Größen „L“ und „XL“ zu legen. Das Federkleid ist bei allen Mahagonibraun.

Bei den „Lohmann Silver“ Hühnern ist das Federkleid weiß mit bräunlichen Flecken. Die Hühner legen innerhalb 72 Wochen ca. 315 Eier und die Eierschale ist hier ebenfalls braun. Das spricht gegen die weit verbreitete Annahme, dass man am Federkleid die Farbe der Eierschale ableiten kann. Denn hier ist das Huhn größtenteils weiß, das Ei hingegen aber braun.

Aus den oben aufgeführten Elterntierlinien wird auch die Zuchtlinie „Lohmann Tradition“ gezüchtet. Die Tier legen hier rund 314 Eier in 72 Wochen und die Eierschale ist hier ebenfalls braun. Ihr Federkleid ist etwas heller als das der „Lohmann Brown Classic“ Hühner und erinnert an einen Karamell-Farbton.

Das „Lohmann LSL Classic“ Huhn ist wahrscheinlich Schuld daran, dass wir glauben, dass weiße Hühner auch weiße Eier legen. Denn hier ist das Federkleid, ebenso wie die Eierschale, weiß. Es legt ca. 325 Eier innerhalb von 72 Wochen, welche in etwas mittelgroß sind. Die Zuchtlinien „Lohmann LSL Lite“ und „Lohmann LSL Ultra Lite“ erzeugen kleinere und ganz kleine Eier, wohingegen die „Lohmann LSL – Extra“ die L- und XL-Eier legen.

Allerdings gibt es nicht nur weiße und braune Eier. Das „Lohmann Sandy“ Huhn legt Eier die cremefarbend sind, also quasi eine Mischung aus weißen und braunen Eiern. Das Huhn schafft es ca. 325 Eier in rund 72 Wochen zu legen und hat trägt ein weißes Federkleid mit dunkelbraunen bzw. fast schwarzen Tupfen.

Weiter oben haben wir ja schon über die eigentliche Doppelnutzung von Hühnern gesprochen und dass diese langsame wieder populärer wird. Für diese Doppelnutzung gibt es die Linie des „Lohmann Dual“. Hier legt die Henne genug Eier und der Hahn kann dann mit aufgezogen werden. Das Federkleid der Tiere ist meist weiß, die Eierschale ist braun.

Woran erkennt man denn nun beim Huhn, ob das Ei weiß oder braun ist?

Das erkennt man an der Ohrscheibe, das Ohrläppchen, des Huhns. Die befinden sich am Kopf schräg unter den Augen, kurz bevor der Kopf ins Gefieder am Hals übergeht. Wenn die Ohrscheinbe rot ist, sind die Eierschalen braun. Sind die Ohrscheiben hingegen weiß, ist auch die Eierschale weiß.

One comment Add yours
  1. Toller Artikel, vielen Dank!
    Allerdings hat sich der Fehlerteufel (Federteufel?) eingeschlichen. Jedenfalls hat mein Kalender im Jahr 52 Wochen, nicht 72. Oder mein Kalender ist anders, kann sein. Der hat es faustdick hinter den, äh, Buchdeckeln.

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