Milch von Schaf, Büffel, Esel und Co.

Moin,

hier bekommt ihr eine kleine Übersicht, welche Milchen es neben der Kuhmilch auch auf unseren Tisch geschafft haben. Auch wenn euch die eine oder andere Milch noch unbekannt vorkommt, erfreuen sich gerade die eher ungewöhnlichen wie Wasserbüffel- oder Kamelmilch einer immer größeren Beliebtheit.

Schafsmilch

Schafsmilch enthält mehr Protein als Kuhmilch und das Schaf wird seit dem Altertum von Menschen zur Milchgewinnung genutzt. Auch wenn Schafsmilch in Deutschland eher unbekannt ist, kommt doch die leistungsstärkste Schaffrasse aus Deutschland. Das „Ostfriesische Milchschaf“ produziert mehr Milch als jede andere Schafrasse.

Joghurt, wie wir ihn heute kennen, wurde übrigens früher nur aus Schafsmilch hergestellt. Die Milch enthält einen hohen Anteil an ungesättigten Fettsäuren, Kalium, Calcium, Eisen, Kupfer, Biotin, Niacin sowie die Vitamine A, B2, B12 und Vitamin C. Die Nährstoffkonzentration ist höher als Kuhmilch, was Schafmilch zu einem Kraftprotz macht.

Die Milch findet in Deutschland nur relativ wenig Käufer, wohin gegen Schafskäse ein echter Renner ist. Egal ob als Roquefort, Pecorino oder als der All-time-favourite Feta, Schafskäse ist von den Tellern nicht mehr wegzudenken.

Ziegenmilch

Ziegen geben etwas 600 Liter Milch im Jahr, was ziemlich wenig ist, wenn man es mit einer Milchkuh vergleicht, die täglich zwischen 35 bis 40 Liter Milch gibt. Der Geschmack der Ziegenmilch ist leicht süßlich und aromatisch, kann aber auch streng ausfallen. Ziegenmilch neigt nämlich dazu schnell den Geruch seiner Umgebung anzunehmen, was Auswirkungen auf den Geschmack haben kann. So entsteht meist ein strenger Eigengeschmack, der nicht jedermanns Sache ist.

Die Nährwerte der Ziegenmilch sind der von Kuhmilch recht ähnlich und kann daher von Kuhmilchallergikern oft als Alternative eingesetzt werden. Aber auch in der Ernährung von Säuglingen kann man Ziegenmilch bedenkenlos einsetzen.

Ziegenkäse gilt als Delikatesse, egal ob auf einem Flammkuchen mit Feigen, Honig und Walnüssen oder gegrillt zur Sommerzeit. Er ist auf jeden Fall ein Genuss.

Büffelmilch

Von der Büffelmilch haben wahrscheinlich die Wenigsten schon mal etwas gehört. Doch, es gibt sie. Sie hat einen Fettgehalt zwischen neun und 14 Prozent und ihr Gehalt an Vitamin A, B, C und E ist jeweils höher als bei der Kuhmilch. Die Eiweißzusammensetzung in Büffelmilch ist auch anders als in Kuhmilch, weshalb sie für viele Kuhmilchallergiker eine Alternative darstellt.

Das bekannteste Produkt aus Büffelmilch ist der „Mozzarella di bufala“ aus Italien, der bei keinem italienischen Abendessen fehlen sollte.

Falls ihr nun Interesse an Büffelmilch habt, dann lest euch doch gerne das Interview mit Bärbel Feddersen von Feddersens Farm durch. Da findet ihr mehr Infos zum Thema Wasserbüffel und was man aus der Milch alles tolles zaubern kann.

Eselsmilch

Gerüchte besagen, dass bereits Kleopatra in Eselsmilch gebadet haben soll, da die vielen guten Eigenschaften einen positiven Effekt auf den Körper haben. Eselsmilch enthält wertvolle Omega-3-Fettsäuren, Magnesium, Calcium, Natrium, Phosphor, Zink sowie die Vitamine A, B1, B6, C, D, und E. Sie ist der menschlichen Muttermilch aufgrund ihrer Inhaltsstoffe sehr ähnlich und kann deshalb auch problemlos von Kindern getrunken werden.

Da die Milch in wesentlich kleinerem Umfang produziert wird, ist sie kaum in Supermarktketten zu finden. In einigen Hofläden könntet ihr allerdings fündig werden. Da die Milch eine kleine Rarität ist, ist ihr Preis auch etwas höher angesiedelt. Der Käse „Pule“ welcher aus Eselsmilch hergestellt wird, kann weit mehr über 100 Euro kosten, da für die Herstellung von einem Kilo Käse ca. 25 Liter Milch benötigt werden.

Wie anfangs erwähnt, auch Kleopatra wusste von den positiven Auswirkungen auf den Körper und die Haut. Daher ist es auch nicht verwunderlich, dass man Eselsmilch meist auch in Kosmetika wie Seifen oder Cremes finden kann.

Stutenmilch

Ganz platt gesagt, handelt es sich bei Stutenmilch, um nichts anderes als „Pferdemilch“. Die als Stutenmilch bekannte Milch stammt von Haflingerstuten. Sie enthält weniger allergieauslösende Stoffe als Kuhmilch und ist genau wie der Eselmilch, der menschlichen Muttermilch ähnlicher als der Kuhmilch.

Allerdings ist der Gehalt an Laktose höher als in anderen Tiermilchen und deshalb für Menschen, die an einer Laktoseintoleranz leiden, nicht geeignet.

Die Heimat hat die Stutenmilch in der Mongolei und dem südlichen Russland, hier wird sie oft als „Kumys“ oder „Kimis“ getrunken. Bei „Kumys“/„Kimis“ handelt es sich um vergorene Stutenmilch, die an Kefir erinnert. Der Stutenmilch werden ähnlich positive Eigenschaften nachgesagt wie der Eselmilch. Deshalb findet man sie auch in Cremes und Seifen.

Kamelmilch

Kamelmilch ist bei uns immernoch ein Underdog, doch sie gilt als Geheimtipp. Der Eiweiß- und Fettgehalt ist fast wie bei Kuhmilch, allerdings enthält Kamelmilch das vierfache an Vitamin C und ist damit ein kleiner Immunsystem-Booster.

Ihren Ursprung hat sie in Nordarfrika und dem arabischen Raum, wo die Kamelmilch auch in einem industriellen Maßstab hergestellt. Das Melken ist schwieriger als bei Milchkühen, da die Kamelkälber erst die Milch „ansaugen“ müssen. Erst dann können die Kamele gemolken werden. Die Restmilch geht wieder an die Kälber. Die Milchleistung bei Kamelen liegt zwischen 1,5 und 15 Litern pro Tag. Wenn Kamele sich nicht wohlfühlen, kann es auch sein, dass sie einen Tag gar keine Milch geben. Die Kamelmilch wird oft so getrunken, teilweise aber auch zu Eis verarbeitet oder sogar zur Schokoladenherstellung verwendet. Man findet sie aber auch Kosmetika wie Cremes oder Seifen.

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