Kohl-Mythen über Kinder, Kilos und Kaninchen

Kohl gilt jetzt nicht unbedingt als fancy Gemüse. Er ist eher ein Standard-Begleiter in der deftigen Küche – dafür aber ein sehr beliebter! Umso überraschender, dass sich um dieses Gemüse einige Mythen ranken. Wir haben einige für euch zusammengetragen und beleuchtet. Kennt ihr auch Kohl-Mythen?

Kohl und Kinder

„Mama, Papa? Woher kommen eigentlich die Kinder?“ – Diese Frage wird alle Eltern irgendwann ereilen. Wer noch nicht bereit ist, ein Aufklärungsgespräch über Bienen und Blumen zu führen, hat noch die Möglichkeit, die Geschichte vom Storch zu erzählen, der die Kinder vorbeibringt. Den Storchen-Mythos kennt in Deutschland jede:r. Nicht so in Frankreich. Hier erzählen Eltern ihren Kindern, dass die Jungen in Kohl und Mädchen in Rosen geboren werden. Nun verstehen wir auch die unzähligen Anne-Geddes-Pflanzen-Baby-Bilder.

Doch warum Kohl? Im Internet kursieren viele Gründe – alles natürlich ohne Belege. Kohl sei ein Fruchtbarkeits- und Männlichkeitssymbol. In der griechischen Mythologie sei der Ursprung. Es soll sogar Sitte gewesen sein, einem Brautpaar während der Hochzeitsnacht eine Kohlsuppe zu kochen, die es dann am Morgen essen kann. So komme es wieder zu Kräften. Ich glaube, das hat eher was mit Suff, Kater und Elektrolyten zu tun – aber egal. Warum die Franzosen ihre Jungen vom Kohl-Acker kommen lassen, bleibt also unklar. Trotzdem ist es eine schöne Alternative zum Storch.

Deftig, lecker und trotzdem wenige Kalorien – die klassische Kohlsuppe

Kohl und Kilos

Neben FDH (Friss-die-Hälft), Intervall-Fasten und Kalorienzählen ist die Kohlsuppen-Diät wohl eine der bekanntesten Abnehm-Strategien. Brigitte lässt grüßen! Doch hilft sie wirklich? Die Idee ist simpel: Immer, wenn man Hunger hat, wird vorgekochte Kohlsuppe aufgewärmt, von der so viel wie nötig gegessen werden kann. Es muss also nie Hunger gelitten werden. Noch dazu ist Kohl sehr vitaminreich, enthält viel Vitamin A, B-Vitamine, Selen und Kalium und regt die Verdauung sowie das Herz-Kreislauf und das Immunsystem an. Scheint also sehr gesund zu sein. Und ja, die Kilos können sogar über einen kurzen Zeitraum schnell purzeln. Denn Weißkohl hat pro 100 Gramm nur 22 Kalorien. Allerdings sollte diese Diät-Art nur als kurzfristige Ernährungsform gewählt werden. Sie ist viel zu einseitig und ein Jo-Jo-Effekt ist vorprogrammiert.

Fazit: Mal eine Kohlsuppe zwischendurch ist eine gesunde deftige Mahlzeit, die ordentlich satt macht und nicht viele Kalorien hat, aber als längerfristige Diät keine gute Idee, um Gewichtsprobleme in den Griff zu bekommen.

„Süüüüß! Kleine Kaninchen! Aber sterben sie wirklich, wenn sie Kohl essen?“

Kohl und Kaninchen

„Unser Kaninchen ist gestorben, weil es Kohl gegessen hat.“ – Diese Geschichte hört man öfter. Der Grund: Kohl setze zu viele Gase im Kaninchen frei, sodass die Tiere explodieren. Stimmt das? Nein, Kaninchen explodieren nicht. Sie können, genau wie wir Menschen, die Gase einfach auspupsen. Nichtsdestotrotz sollten Tierhalter:innen auf einige Dinge achten. Denn das Kaninchen sollte sich an die verhältnismäßig schwere Kost gewöhnen. Ist der Mümmler jedoch an das gesunde Gemüse gewöhnt, ist es eine tolle Ergänzung im Winter, wenn Löwenzahn und andere frische Wiesenkräuter rar sind. Wie Kaninchliebhaber:innen ihre Tiere an eine kohlige Ernährung gewöhnen und noch mehr ausführliche Tipps zu dem Thema, findet ihr auf der Ratgeber-Seite Kaninchen-Haltung.

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