TRENNUNGSGERÜCHTE BESTÄTIGT

Liebe Deichdeern-Freunde,

soeben erreichte uns die Schocknachricht: Das Julchen hat sich von ihrer Milchpumpe getrennt. Uns liegt exklusiv ihr Schluss-mach-Brief vor.

“Liebe Milchpumpe,

Es ist aus. Nach reifer Überlegung muss ich mich leider von dir trennen. Wir hatten drei wunderschöne Monate, aber wir haben einfach zu unterschiedliche Vorstellungen vom Leben. Versteh das bitte nicht falsch, ich bewundere dein Taktgefühl und deinen Rhythmus. Du hast meinem Leben in gewisser Weise eine Regelmäßigkeit verliehen. Genau das ist aber auch der Knackpunkt. Du hast sehr geklammert und in mir eine Art “Heimweh” ausgelöst, welches ganz neu und ungewohnt für mich war. Dass wir uns alle paar Stunden sehen mussten, hat sogar etwas genervt. Und wenn wir schon dabei sind: Besonders gesellschaftstauglich warst du auch nicht. Du bist handlich wie ein Hausboot, laut und nicht besonders schön. (Sorry für die Oberflächlichkeit, muss aber mal raus.) Wenn wir unter Menschen waren und die Leute sich nach unserer Beziehung erkundigten, warst du mir fast immer peinlich. Besonders am Anfang als es ganz frisch mit uns war.

Damit du es nicht von anderen erfährst, teile ich dir nun mit, dass es auch schon einen anderen gibt. Sein Name ist Milchpulver. Wir haben uns bei der Arbeit kennengelernt. Die Milch unserer 120 Ladies auf dem Hof wird von der Meierei zu Säuglingsnahrung verarbeitet. Von daher kannten wir uns schon länger, hatten aber jetzt erst durch das Kind mehr miteinander zu tun.
Es ist zwar noch ganz frisch mit uns beiden, aber ich vertraue ihm zu 120%, nicht zuletzt, weil ich genau über seine inneren Werte und seine Herkunft Bescheid weiß. Ich fühle mich einfach sicher bei ihm.

Das soll jetzt alles nicht undankbar klingen. Im Gegenteil: Ich bin froh, dass es dich gibt und vielleicht sehen wir uns in ein paar Jahren ja sogar wieder, aber erstmal komme ich zurecht. Wir bleiben Freunde, ok?

Dein Julchen.”

3 comments Add yours
  1. Sehr origineller und witziger Beitrag! Ja, wir sollten froh sein, dass es sie gibt, denn sie gibt uns viel Freiheit in einer Zeit, in der wir ansonsten ziiiemlich fremdbestimmt sind. 😉 Aber trotzdem: arme Medela!

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