Gedanken zum Muttertag

Moin.

Muttertag. Am Freitag fragte mich mein Mann, was ich mir zum Muttertag wünsche. Ich hab kurz einmal durchgeatmet und „nichts“ geantwortet. Noch bevor er antworten konnte, hab ich ihn gefragt, was er sich denn wünsche. Er schaut mich mit einem fragenden Blick an.

„Volker, wir teilen uns alles gerecht auf: Den Haushalt, das Kochen, die Zeit mit dem Lütten, die persönlichen Freiräume. Wir arbeiten beide gleich viel und hart, verdienen das gleiche. Und wenn wir mal ganz ehrlich sind, würdest du sogar unser zweites Kind bekommen, sofern das die Natur nicht anders vorgesehen hätte. Warum soll ich jetzt – AN DIESEM EINEM TAG IM JAHR – mit einmal dafür abgefeiert werden, wenn bei uns doch alles 50/50 läuft?!“ Er grinst. Nimmt mich in den Arm. Geht.

Freitagabend steht er mit einem Strauß Blumen da. „Die sind für dich. Nicht zum Muttertag, sondern nur so. Weil du so bist wie du bist.“

Ich teile diese persönliche Story mit euch, weil mein Mann und unsere gleichberechtigte Ehe ein ganz wichtiger Teil von mir sind und ich weiß, dass das immer noch nicht selbstverständlich ist. Wenn ich das Segel bin, ist er der Wind. Und mit immer ner Handbreit Humor unterm Kiel schaffen wir jeden Törn, den wir uns vornehmen.

In diesem Sinne,

Happy Elterntag!

Eure Deichdeern

2 comments Add yours
  1. Moin,
    für mich ist Gleichberechtigung, wenn man gemeinsam über die Arbeitsteilung in der Familie enscheidet. So geht mein Mann Geld verdienen und ich kümmer mich um Haus, Garten usw. und für uns war die Entscheidung richtig. So würde mir der Muttertag ja zustehen. Aber zum Muttertag kann ich nur fragen: Wann bin ich da Mutter und wann Tochter, wie sollte Frau den Muttertag unter dem Zwang genießen, sich auch um die (Groß-)Mutter zu kümmern? So habe ich schon vor langer Zeit beschlossen, den Muttertag anderen zu überlassen, ich finde es ausreichend jeden und jede am Geburtstag zu feiern. Ansonsten ist für mich jeder Tag Muttertag, wenn meine Kinder sich – schon „erwachsen“ – immer mit Kuss verabschieden und sich freuen, dass es zu Hause selbst gekochtes Essen und frische Wäsche gibt. Es wird nicht mehr lange dauern und sie werden das Nest verlassen und dann möchte ich nur Besuch von ihnen, wenn sie Zeit und Lust für Muddi haben und nicht weil irgendwer bestimmt heute ist Muttertag. Und auf den Valentinstag verzichten wir auch gern, ein spontan mitgebrachter Blumenstrauß frei von jedem Zwang und jeder Erwartung ist viel erfreulicher und da gibt es ja auch den eigenen Anlass: Kennlern-Tag oder Hochzeitstag. Dein Blumenstrauß „weil du, so bist…“ ist genau das richtige. Auch unter Freundinnen mögen wir kleine Geschenke, selbst gebasteltes oder ähnliches einfach „Weil es Dich gibt!“, da brauchen wir keinen diktierten „Freundinnentag“.
    Gruß Gesa

    1. Liebe Gesa, Danke für deine Gedanken zu diesem Thema. Ich teile die Meinung mit Dir und nehme auch wahr, dass es häufig einen Konflikt zwischen den Generationen gibt. Und dann landet man wieder im daily struggle und es wird stressig – an einem Tag, der nicht stressig sein soll. Und das ist dann Scheiße. Ich nenne das Kind jetzt mal beim Namen.

      Liebe Grüße!!
      Julia

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