Mais als Plastik-Alternative – geht das?

Nicht erst seit gestern wissen wir, dass Plastik als Material immer unbeliebter wird. Einige Inhaltsstoffe sind giftig, ganze Müllberge aus Plastik an Land sowie im Wasser entstehen und außerdem wird Plastik aus dem begrenzten Rohstoff Erdöl hergestellt. Forscher:innen und Industrie suchen schon seit längerer Zeit nach einer guten Plastik-Alternative. Neben Bambus, Kork und Co. ist Mais ein Rohstoff, aus dem sich einige Produkte herstellen lassen. Welche Produkte sind das? Und ist Mais wirklich eine ökologische und nachhaltige Alternative?

Bio-Geschirr aus Mais

Ob Geburtstag, Grillabend oder Picknick mit Freunden: Das Einmal-Geschirr und -Besteck war in der Vergangenheit oft mit dabei. Besteck aus herkömmlichem Plastik und die Teller beschichtet. Seit kurzem sind viele dieser Produkte in der Europäischen Union verboten, um den Verbrauch von fossilen Rohstoffen zu senken, die Mikroplastik-Emissionen zu reduzieren und um sich etwas mehr von der Wegwerf-Kultur zu verabschieden.

Geschirr und Besteck aus Plastik: so sah es damals im Picknick-Korb aus.

Geschirr und Besteck aus Bio-Plastik sollte die Einweg-Besteck-und-Geschirr-Lücke schließen. Leider ohne Erfolg. Das Umweltbundesamt schreibt: „Schaut man auf die Ökobilanz, bringt die biologische Abbaubarkeit bei Kunststoffen keine Vorteile und ein Abbau auf dem eigenen Komposthaufen ist nicht sichergestellt.“ Noch dazu bleiben diese Erzeugnisse Einmal-Produkte und ändern damit nichts an der Wegwerf-Mentalität.

Das Video vom Bayrischen Rundfunk fasst zusammen, warum Bioplastik leider nicht der heilige Gral der Plastik-Alternative ist.

Die Mais-Tüte

Der bestimmt bekannteste Plastikersatz: Mülltüten aus Maisstärke. Vor allem Biomüll wurde und wird immer noch in diesen Bio-Tüten gesammelt. Leider verrotten sie genau wie andere Bio-Plastik-Produkte zu langsam und nur unter bestimmten, zu speziellen Umständen. Es entstehen unzählige Plastikfetzen im Kompost, sodass die Tüten auf der Deponie wieder aus dem Biomüll aussortiert werden. Sieht also ganz so aus, als ob die Mais-Tüte auch keine gute Alternative ist.

Schuhe aus Maisabfällen

Beispielsweise das Sneakerlabel Veja (keine Werbung) verwendet für seine Schuhe einen neu entwickelten Stoff aus Maisabfällen als Lederersatz. C.W.L. heißt das Material und besteht zu 50 Prozent aus nicht-essbaren Maisabfällen aus der Lebensmittelindustrie. Die Lederalternative ist bis zu 63 Prozent biologisch abbaubar. Auch andere Marken – vor allem ökologische Outdoor-Marken – sind hier weiterhin auf der Suche nach funktionalen neuen Stoffen. Mais wird hierbei sicherlich eine tragende Rolle spielen.

Was meint ihr? Öko-Plastik – gute Alternative oder Mogelpackung? Benutzt ihr noch Einmal-Geschirr und -Besteck? Lasst einen Kommentar da oder schreibt uns eine Mail an moin@deichdeern.com.

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