Bringt Farbe ins Spiel: der Weihnachtsstern

Eigentlich dreht sich bei uns in dieser zweiten Hälfte des Dezembers ja alles um den Tannenbaum. Aber einen kleinen Abstecher in ein anderes Pflanzenthema machen wir gern, denn diese Pflanze gehört zur Weihnachtszeit auch unbedingt dazu und hat am 12. Dezember ihren Ehrentag. Welche könnte das sein? Richtig! Der Weihnachtsstern!

Den Weihnachtsstern (Euphorbia pulcherrima) kennt man auch unter den Namen Adventsstern, Christstern oder Poinsettie. Letzterer ist der Name, unter dem der Weihnachtsstern lange Zeit eigentlich bekannt war. Er erhielt ihn durch seinen Entdecker Joel Roberts Poinsett, seines Zeichens amerikanischer Botschafter in Mexiko, der die Pflanze Ende der 1820er Jahre in den USA bekannt machte. Ursprünglich stammt die Poinsettie aus tropischen und subtropischen Gebieten Mittel- und Südamerikas und kann dort bis zu fünf Meter hoch werden. Bei den Topfpflanzen, die man bei uns kaufen kann, handelt es sich allerdings um eine andere Züchtung. Bei guter Pflege können sie etwa einen halben Meter hoch und breit werden.

Bunte Farbvielfalt

Damit ein Weihnachtsstern so groß werden kann, muss man allerdings einiges beachten: Weihnachtssterne sind Kurztagpflanzen. Das heißt, dass sie mindestens 12 Stunden in völliger Dunkelheit stehen müssen, damit sie Blüten bilden und die Färbung der Hochblätter angeregt wird. Hochblätter?! Ja, die cremeweiß, gelb, apricot, lachs, pink oder – in den allermeisten Fällen – rot leuchtenden, sternförmig angeordneten Blätter sind nicht die Blüten, sondern sogenannte Hochblätter. Das sind Blätter, die über den normalen Laubblättern stehen und zum Teil eine andere Form oder Farbe haben. Bei Weihnachtssternen haben die Hochblätter nur eine andere Farbe und sind dazu da, um Insekten anzulocken. Die Blüten selbst sind weitaus weniger auffällig: Es sind die kleinen, gelb-grünen Kugeln, die in der Mitte der bunten Hochblätter wachsen.

Bei der Poinsettien-Pflege ist außerdem wichtig, dass die empfindlichen Pflanzen keiner Kälte ausgesetzt sind – manchmal sorgt schon ein geöffnetes Fenster im Winter für große Schäden. Sie mögen am liebsten Temperaturen zwischen 17° C und 22° C, die Luft sollte allerdings nicht zu trocken sein. Im Sommer gefällt Weihnachtssternen ein heller Platz auf Terrasse oder Balkon.

Wie werden Weihnachtssterne gezüchtet?

Bei uns in Deutschland gibt es Poinsettien übrigens seit mehr als 100 Jahren. Aus den Gewächshäusern in denen sie gezüchtet werden, kommen sie ab Anfang November in den Verkauf. Die Züchtung neuer Weihnachtssternsorten ist langwierig, erfordert ein gutes Auge und viel Fingerspitzengefühl. Aus 8.000 Pflanzen bleiben am Ende nur noch wenige übrig, die als neue Sorte den Weg in den Pflanzenhandel antreten. Anne ist Gärtnerin in der Pflanzenzüchtung. Sie arbeitet in einem Unternehmen, das Zierpflanzen züchtet – sie schöner und widerstandsfähiger machen will. Neben Petunien und vielen anderen Pflanzen ist Anne für die Hege und Pflege der Poinsettien zuständig. Im Video zeigt sie, wie die Züchtung der Weihnachtssterne beginnt.

Wenn euch das Video gefallen hat oder ihr euch noch weiter über die verschiedenen Bereiche der Pflanzenzüchtung und ihrer Berufsgruppen informieren oder noch mehr über den Weihnachtsstern wissen möchtet, dann findet ihr viele weitere spannende Videos und Texte unter www.die-pflanzenzuechter.de. Vorbeischauen lohnt sich auf jeden Fall!

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