1 Team – 7 Bäume!

Als wir in einer unserer Redaktionssitzungen über das Tannenbaum-Special gesprochen haben, haben wir uns irgendwann gefragt, wo denn jede:r von uns ihren/seinen Baum kauft. Und was für einen und wie der dann geschmückt wird. Achtung, Spoiler alert: Wir handhaben das alle ganz unterschiedlich mit unseren Tannenbäumen. Deshalb dachten wir, dass das doch bestimmt auch für euch interessant ist. Also, hier kommen sie: unsere Team-Weihnachtsbäume!

Julia, Chefin vom ganzen Bums:

Früher bei meinen Eltern haben wir jedes Jahr von der Eon einen Baum geschenkt bekommen, weil wir so super viel Strom abgenommen haben. Problem: Den mussten wir selber sägen. Dafür fuhren wir – wie viele weitere Gewerbekunden des Stromanbieters – in so eine gemietete Tannenbaumschonung. Die Leute vor Ort zelebrierten das richtig mit Gebäck und Kaffee – und ZEIT. 
Wie gesagt andere Familien. 
Mein Vadder ist der Typ, der mit ner Kettensäge zum Baum holen fährt. Rabotti, Rabotti. Baum ausgucken, auf die Seite, aff vun Hoff. IN DER WOHNUNG dann am 24. der Feinschliff: Meine Mutter grad alles gefeudelt. Die Bude sieht aus wie geleckt, da schleppt mein Vadder den Baum das Treppenhaus hoch. Schon geöffnet. Der Baum riecht nach Katzenurin. Lag wohl draußen ungünstig. Werden wir noch gut von haben. Während einer abrastet, dass die Lichterkette wieder zu kitschig ist, kämpft der Alte mit dem Tannenbaumständer. Fuß zu dick. Motorsäge an. Im Wohnzimmer. Heiligabend. Alles blau von den Abgasen. Stunden später liegen wir alle vollgemampft auf dem Sofa und schauen Clark Griswold dabei zu, wie sein Weihnachten so läuft. Stellen uneingeschränkt fest, dass unsere Familien Parallelen haben. Keine Pointe.
Mittlerweile stehe ich auf „der anderen Seite“ beim Baumkauf. Mache ein Event draus, trinke Punsch und esse Kekse. Die Kinder spielen, alle sind glücklich. Auch völlig ok, aber die erste Geschichte war unterhaltsamer.


Nina, Grafikdesign:

Bei uns ist der Tannenbaum-Kauf Familiensache. Meine Tante und ihr Mann haben in Humptrup einen Hofladen inklusive Tannenbaumverkauf. Im Winter stehen auf dem Feld nebenan bis zu 5000 Tannen in den unterschiedlichsten Größen. Zwischendrin meine Tanten, Onkel, Cousinen, Cousins, Großcousinen und Großcousins, die dort im Dezember mithelfen. Woanders als dort einen Baum zu kaufen, ist also ausgeschlossen.
Bei der Wahl des richtigen Baumes habe ich folgende Kriterien: Nordmanntanne, mittelgroß, gut proportioniert, ausgewogene Form, gerade Spitze, mattes Grün. In der Regel findet sich so ein Modell in den ersten zwei Minuten.

Was den Zeitpunkt angeht, bin ich vermutlich von der frühen Sorte. Bei uns zieht der Tannenbaum immer schon in der ersten Dezemberwoche ein, so hat man auch lang etwas von dem Prachtstück und die Geschenke werden direkt darunter platziert. Geschmückt wird eher klassisch und mit dänischen Akzenten, da mein Freund in der dänischen Minderheit ist. Die „Dannebrog“ ist also immer wieder im Baum zu finden.


Simon, Head of Newsletter/Community Management:

Früher wollte ich nie einen Weihnachtsbaum haben, weil ich mir immer viele Gedanken um die Ökobilanz dieser abgeholzten Bäume gemacht habe. Aber ganz darauf verzichten wollte ich auch nicht. Vielleicht einfach nur ein kleiner Baum? Ein Zwei-Meter-Baum geht sowieso nicht, da mein Partner und ich in einer kleinen Dachwohnung in Freiburg im Breisgau leben. Unterm Dach ist unsere Deckenhöhe begrenzt und die großen Tannenbäume können wir aus unserem Fenster sehen, wenn wir auf den Schwarzwald mit seiner Vielfalt an Nadelhölzern blicken – mehr Tannenbaum geht nicht.

Nach einiger Recherche sind wir dann auf Leih-Tannenbäume im Topf gestoßen – sie werden ganz regional bei uns um die Ecke angepflanzt. Die etwa 1,20 Meter großen Bäume werden samt Wurzeln ausgegraben, in die Töpfe gesetzt und dann für das Weihnachtsfest verliehen. Im Januar bringen wir die Tanne zurück, sie wird zum Weiterwachsen wieder eingepflanzt und später als großer Weihnachtbaum verkauft. Auch in diesem Jahr haben wir uns erneut für diese Variante entschieden. Das Allerwichtigste ist es, diesen Baum regelmäßig und gut zu gießen. Wir sind immer ganz verliebt in unsere kleine Nordmanntanne und sie gehört über die Weihnachtszeit zu unserer Familie. Dieses Jahr haben wir sie Hubert genannt. Wir werden ganz traurig, sein wenn wir ihn im Januar wieder zurückgeben.

Der Züchter unserer Tanne verspricht, dass sie aus einem ökologischen Anbau kommt. Ganz stilecht gehört dazu natürlich auch der passende Öko-Weihnachtsbaum-Schmuck. Da mein Partner und ich nicht so die DIY-Bastler sind, haben wir uns schlichten Baumschmuck gekauft. Ein paar Sterne aus Erlenholz – sie werden bei der Resteverwertung bei einem Möbelbauer hergestellt – und eine rote Schleife. Das Ganze abgerundet mit schlichten Lichtern. Kein Gedöns.


Tjorven, Redaktion:

Mein Tannenbaum fällt in diesem Jahr sehr klein aus. Ich habe mich für einen Tannenbaum im Topf entschieden – genauer gesagt habe ich im Baumarkt gleich zwei mitgenommen. Einen fürs Wohnzimmer, den ich mit ein paar gehäkelten Fundstücken geschmückt habe, und eine nackte kleine Zuckerhutfichte, die meine Kommode im Schlafzimmer ziert. Das ist für mich etwas skurril, weil wir zu Hause normalerweise keinen Baum vor dem 23. Dezember gekauft haben und ich, seit ich vor fünf Jahren zu Hause ausgezogen bin, noch überhaupt keinen eigenen Tannenbaum hatte. Aber in diesem Jahr ist eben alles anders.
Und, weil ich mit meiner Hündin Bärbel seit kurzem einen vierbeinigen Wirbelwind im Schlepptau habe, schien mir ein kleiner Baum, den ich auf den Stubentisch stellen kann, optimal. Um ehrlich zu sein hält Bärbel das aber nicht davon ab, die Deko zu mopsen und in ihr Körbchen zu schleppen. Dann wird sich eben auf die Hinterbeine gestellt und langgemacht, wenn ich nicht aufpasse …


Randi, Community Management:

Ich habe mir geschworen, nie einen Tannenbaum zu kaufen. Zack, das Kind ist geboren und man verwandelt sich vom Grinch in einen Weinhachtself. Also hieß es nun das dritte Jahr in Folge: auf zum Weihnachtsbaumkauf. Ich hatte vor geraumer Zeit bei meinem Mann schon angemerkt, ob man nicht vielleicht rechtzeitig losfahren sollte, um einen Tannenbaum zu kaufen. Dies wurde von meinem Mann mit den Worten abgeschmettert, dass der Tannenbaum sich so lange nicht auf der Terrasse halte und was wir denn so früh damit schon sollten?! Da ich wie gesagt erst kurz im Tannenbaumbusiness drin bin, wollte ich nicht weiter nachfragen.
Also ging es geplant am 3. Advent bei typisch nordfriesischem Wetter auf zum Weihnachtsbaumkauf. Im mittleren Nordfriesland gibt es dafür (fast) nur eine bekannte Adresse: Erdbeer-Petersen, Desmerciereskoog. Weihnachtlicher geht es kaum. Der Parkplatz war, wie vermutet, komplett voll. Coronabedingt hat Familie Petersen am Eingang Holzkerzen aufgestellt. Pro Person eine Kerze, um die Personenzahl in Grenzen zu halten.

Ab durch die Baumreihen gestapft, auf der Suche nach dem perfekten Baum. Meine Referenz: ungefähr so groß wie mein Mann (1,80 Meter), er soll grün und dicht gewachsen sein. Das war‘s mit meinen Tannenbaumkenntnissen. Praktisch laufe ich allerdings nur meinem Mann und meiner Tochter hinterher und warte, dass sie den passenden Baum finden. Doch leider wurden „wir“ nicht fündig. Alle wieder ab ins Auto und zur nächsten Stelle. Es konnte ja kaum weihnachtlicher werden, aber wir fuhren dann nach Almdorf, um beim Tannenbaumverkauf auf einem Feld unseren Tannenbaum selbst zu schlagen. Auch hier blieb ich meinem Motto treu und orientierte mich an der Größe meines Mannes, viel Grün und dicht gewachsen. Wir konnten aber schnell die Suche aufgeben. Somit gab es an diesem Tag keinen Tannenbaum! Aber wir geben nicht auf und werden uns die Woche noch einmal auf die Suche machen. Manchmal ist ja „unperfekt“ umso perfekter!

Vor drei Jahren stellte sich dann also zum ersten Mal die Frage, wie unser Tannenbaum geschmückt werden soll? Da in unserem Haus, soweit es geht, für meinen Mann alles App-gesteuert sein muss, haben wir natürlich eine Lichterkette gekauft, die auch dieses Feature beinhalten muss. Mein Kompromiss: bunte Glitzerkugeln. Wenn schon, denn schon. Bei uns wird der Tannenbaum immer „in der Nacht“ vom 23. auf den 24. Dezember durch unseren Wichtel Tomte geschmückt. Unsere Tochter stellt ihm abends die Glitzerkugeln vor die Tür und am nächsten Morgen ist unser Wichtel dann nach getaner Arbeit abgereist. Unsere Tochter freut sich dann am Morgen über den blinkenden Glitzertannenbaum und der Abschiedsschmerz von Tomte ist so nicht all zu groß.


Kerstin, Redaktion:

Eigentlich sollte bei uns alles etwas anders sein in diesem Jahr. Ich hatte mich im Laufe des Jahres dazu entschieden, dass ich keinen Weihnachtsbaum aufstellen möchte und nach Alternativen gesucht. Hängen geblieben war ich beim „Keinachtsbaum“, bei dem wie bei Pettersson und Findus Tannenzweige in ein Gestell gesteckt werden. Der Aufwand und mein handwerkliches Geschick haben mich lange zögern lassen, ob ich wirklich bereit bin, alte Pfade zu verlassen. Und dann kam unverhofft Plan B um die Ecke: Meine Nachbarin Helga rief an und bot mir an, dass ich einen Tannenbaum aus ihrem Garten haben könnte. Natürlich wird dieser Baum auch gefällt, aber das wäre dieser Baum jetzt so oder so. Insofern war es für mich ein guter Kompromiss. Der Baum liegt nun erstmal auf unserer Terrasse.

Aufgestellt wird er erst am 24. Dezember und auch dann erst geschmückt. Ich liebe den Holzschmuck meiner Mutter, Fröbelsterne meiner Schwiegermutter und dänische Julehjerter im Baum. Dazu ein paar rote Kugeln und Lichter und Weihnachten kann beginnen. Der Tannenbaum steht im Wohnzimmer, darunter die Geschenke. Ich habe es als Kind geliebt nachzuschauen, ob sich in irgendeiner Ecke nicht vielleicht doch noch ein kleines Geschenk versteckt hat. Nach Weihnachten bleibt der Tannenbaum dann noch einige Tage stehen, am 6. Januar wird er abgeschmückt und aus dem Haus gebracht. Ich bringe ihn dann zu einer Sammelstelle, damit er für das Biikebrennen im Februar aufgehoben werden kann. Vielleicht kann ich auch noch einige Äste abschneiden und zu einem Tiergehege bringen – Helgas Baum ist ja unbehandelt. Ach, wenn ich das so aufschreibe, freue ich mich schon auf Heiligabend …


Anne, Redaktion:

Mein Vater ist Betriebsleiter auf einem Gutshof, der Tannenbäume anbaut. Da sollte die Wahl eines passenden Baumes nicht kompliziert sein. Denkste! Tatsächlich ist es nicht ganz so simpel, denn in unserer Familie gibt es eine Tradition: Unser Weihnachtsbaum ist immer – und die Betonung liegt auf IMMER (!) – eine Kiefer! Das hat mein westfälischer Großvater vor vielen Jahrzehnten mal so eingeführt, denn die Kiefern wuchsen im hofeigenen Wald meiner Großeltern und waren dementsprechend umsonst. Weil heutzutage außer uns allerdings scheinbar nicht viele andere Menschen eine Kiefer als Weihnachtsbaum haben möchten – meinem Mann ist es ein Rätsel, was ich daran finde und er versucht mir jedes Jahr aufs Neue ne Nordmanntanne aufzuschnacken – werden sie nicht mehr so häufig angebaut und die Auswahl ist dementsprechend.

Ich habe die speziell gewachsenen Kiefern bei uns zuhause aber immer geliebt, obwohl es so manches Drama um den Baum gab, weil manchmal einfach kein schönes Exemplar zu finden war. Einmal waren wir tatsächlich kurz davor, die sagen wir mal recht kahle Kiefer gegen eine Nordmanntanne auszutauschen. Mein Vater ist am 23. Dezember mit meiner Schwester und mir – beide am Heulen – verzweifelt durch die Schonung gerannt, weil uns kein Baum gefiel. Am Ende hat er zusätzliche Zweige mit Kabelbindern am Stamm der Kiefer angebracht, um die Lücken zu kaschieren … Meine Großmutter hat aber selbst in dem Jahr gesagt, dass es nun dieses Mal aber wirklich der allerschönste Baum sei, den wir je hatten. 😀 Wir lachen heute noch drüber!!

Seit einigen Jahren läuft es aber eigentlich ganz gut mit der Kiefernsuche. Auf einer renaturierten Kieswerkfläche des Gutsbetriebs haben sich via Samenflug eine Menge Kiefern selbst ausgesät und sind echt gut gewachsen. Ganz natürlich und komplett ohne Behandlung, was ich super finde. Dieses Jahr hat sich mein Vater bei schönstem Sonnenschein die Enkelkinder geschnappt und sie haben ganz ohne Drama drei Kiefern ausgesucht und gefällt – für meine Eltern, für uns und eine kleine, die die Kinder auf der Terrasse platziert haben.
Aufgestellt und geschmückt wird unser Baum übrigens erst abends am 23. Dezember, allerdings – anders als bei uns früher – zusammen mit den Kindern, das wollen sie unbedingt so. Ich mag es in Sachen Baumschmuck schlicht und natürlich, mit weißen matten Kugeln, Holzsternen und einigen goldenen und schwarzen Anhängern. Und echte Kerzen, die dürfen nicht fehlen.

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