Der Baum fürs Fest soll möglichst lange frisch und schön bleiben. Damit das klappt, gibt es ein paar Dinge zu beachten. Wir geben euch passende Tipps. Und verraten euch, was beim Schmücken wichtig ist und was man nach Weihnachten mit dem Baum machen kann.
Yay! Es geht endlich los: Weihnachten naht und es muss ein passender Baum gefunden werden. Schön grün soll er sein, nicht zu dicht oder zu kahl und gerade gewachsen. Dass die überragende Mehrheit der Deutschen eine Nordmanntanne aufstellt, haben wir schon in unserer kleinen Tannenbaum-Kunde festgestellt. Und auch, was es neben der Nordmanntanne für Alternativen gibt, falls ihr doch mal einen anderen Weihnachtsbaum haben möchtet. Was wir bislang noch nicht thematisiert haben: Was muss man eigentlich beim Baumkauf beachten? Wie bleibt der Christbaum möglichst lange frisch? Und gibt es etwas, das man beim Schmücken unbedingt beachten sollte? Wir haben die Antworten für euch!
- Einen frischen Baum kaufen
Eines der wichtigsten Haltbarkeitskriterien ist, dass der Weihnachtsbaum erst unmittelbar vor dem Verkauf gefällt werden sollte. Wer die Möglichkeit hat, sollte sich also am besten die Zeit nehmen und selbst einen Baum in einer Schonung schlagen. Gerade für Familien mit Kindern ist das ein echtes Erlebnis, das richtig viel Spaß macht. Man muss sich bei der großen Auswahl bloß irgendwann entscheiden … Wer dafür keine Zeit oder Lust hat, der sollte darauf achten, dass die Schnittstelle des ausgewählten Baums hell ist. Wenn dann auch noch Harz aus dem Holz tropft, ist das ebenfalls ein gutes Zeichen. Die Nadeln eines frischen Tannenbaums sind alle intakt, haben einen kräftigen Grünton und glänzen.
Am sichersten bekommt man einen frischen Baum, wenn man sich einen aus der Region aussucht. Dann hat er vor dem Verkauf keinen weiten Weg hinter sich gebracht und lagert eventuell schon länger. Laut Bundesverband der Weihnachtsbaum- und Schnittgrünerzeuger (BWS) kommen tatsächlich 90 Prozent der bei uns in Deutschland verkauften Weihnachtsbäume aus heimischem Anbau – vor allem aus dem Sauerland, Niedersachsen und Schleswig-Holstein. Erfreulicherweise nimmt die Nachfrage nach heimischen, regional erzeugten Weihnachtsbäumen sogar noch weiter zu. Die zusätzlich importierten Bäume stammen zu etwa 90 Prozent aus Dänemark.

- Den Stamm nicht anspitzen
Wenn man den Stamm des Tannenbaumes anspitzen lässt, damit er in den Ständer passt, ist der Wassertransport im Stamm gestört, weil der Durchmesser des Stammes kleiner wird. So kann er nicht genug Wasser ziehen und vertrocknet schneller. Stattdessen ist es empfehlenswert, den Stamm vor dem Aufstellen mit der Säge um einige Zentimeter zu kürzen. Die frische Schnittfläche kann das Wasser besonders gut aufnehmen.
- Den Baum frisch halten
Ist der Tannenbaum erst einmal geschlagen, mag er es kühl und schattig. Wenn man Wert darauflegt, dass der Weihnachtsbaum an Heiligabend noch voll im Saft steht, sollte man ihn nicht direkt ins warme Wohnzimmer holen, sondern noch eine Weile bei kühleren Temperaturen lagern. Möglichkeiten sind der Balkon und die Terrasse, die Garage, der Keller oder ein frostfreier Platz im Garten. Auf gar keinen Fall vergessen: Der Baum muss auch dann schon Wasser bekommen. Entweder gießt man ihn oder stellt den Stamm in einen Eimer mit feuchter Erde.
Und auch, wenn man den Weihnachtsbaum schon in der Adventszeit aufstellen möchte, sollte er nicht sofort nach dem Kauf ins Haus kommen. Denn bei einem schnellen Temperaturwechsel kann es passieren, dass der Baum eher beginnt zu nadeln. Gut sind ein bis zwei Tage in kühlerer Umgebung, damit sich der Tannenbaum akklimatisieren kann.
- Einen geeigneten Aufstellort wählen
Klar, gerade zur Weihnachtszeit, wenn es draußen kalt ist, ist es schön, wenn man es sich im Haus kuschelig warm macht. Ihr könnt es euch schon denken – für einen Tannenbaum ist das nicht optimal. Bei sommerlichen Temperaturen wechselt der Baum nämlich in den Wachsmodus. Unbedingt beachten solltet ihr, dass er niemals direkt neben einer laufenden Heizung oder einem angeheizten Ofen steht. Wenn ihr eine Fußbodenheizung habt, hilft es, wenn ihr den Weihnachtsbaum z. B. auf ein kleines Tischchen stellt und so den Abstand zum Boden vergrößert. Ansonsten ist es gut, regelmäßig zu lüften.
- Täglich gießen
Ein Weihnachtsbaum benötigt mehr Wasser als man vielleicht vermuten würde. Deshalb regelmäßig nachschauen, ob noch genügend vorhanden ist! Grob geschätzt kann man sagen, dass der Christbaum bestimmt ein bis zwei Liter Wasser – entweder Leitungs- oder Regenwasser – am Tag verbraucht. Wenn ihr einen Tannenbaum im Topf im Wohnzimmer stehen habt, solltet ihr – genau wie bei anderen Topfpflanzen auch – aber darauf achten, dass ihr es nicht zu gut mit dem Gießen meint. Also vorher mit den Fingern prüfen, ob die Erde wirklich trocken ist.
Ein positiver Nebeneffekt eines gut gewässerten Baums ist übrigens, dass er nicht so leicht zu brennen anfängt – falls man echte Kerzen benutzt.
- Die Nadeln feucht halten
Nicht nur der Stamm sollte immer gut mit Wasser versorgt sein, auch die Nadeln freuen sich, wenn ihr sie gelegentlich mit einer Sprühflasche mit Feuchtigkeit benetzt. So behalten sie länger ihre schöne grüne Farbe.
- Keine Frischhaltemittel verwenden
Das Gegenteil von gut ist es, wenn man Mittel wie Zucker oder Blumenfrisch ins Wasser mischt, um den Baum länger frisch zu halten. Wenn’s richtig blöd läuft, fängt er dadurch sogar eher an zu nadeln.
- Der Baum muss sich entfalten
Fast immer transportiert man den Weihnachtsbaum eng eingewickelt in einem Netz nach Hause – anders würde er auch kaum ins Auto passen und wäre doch recht sperrig. Trotzdem kann man sich gut vorstellen, dass die Zweige so eingequetscht nicht direkt wieder ihre normale Position einnehmen, wenn man sie befreit. Deshalb ist es ratsam, den Baum einen Tag bevor man ihn schmücken möchte aufzustellen.

Gut geschmückt
So, der Baum steht, hat sich entfaltet und ist gegossen. Gibt es beim Schmücken auch was zu beachten? Das macht natürlich jede:r genauso, wie sie/er mag. Deshalb gibt’s von uns nur ein paar grundsätzliche Tipps: Wer einen sehr großen Baum gekauft hat, sollte die Spitze zuallererst anbringen, dann ist man damit durch und reißt nichts runter, wenn schon alles andere hängt und man mit der Leiter nochmal an die Spitze ran muss.
Als nächstes kommt die Lichterkette dran – sofern eine an den Baum soll. Gefühlt muss man die ja jedes Jahr stundenlang entwirren, egal wie gut man sie im vergangenen weggepackt hat. (Falls da eine:r von euch einen guten Tipp hat – immer her damit!!) Wenn’s endlich geschafft ist, unbedingt einmal testen, ob die Lämpchen alle noch funktionieren. Es gibt wenig, das so nervig ist, wie festzustellen, dass die Lichterkette, die man gerade mühevoll in den Baum gepfriemelt hat, kaputt ist …


Danach kann es mit dem eigentlichen Schmücken losgehen. Dabei gilt: Kräftige Äste halten schweren Baumschmuck besonders gut, an ihnen kann man z. B. große Hingucker anbringen. In den mittleren und oberen Reihen eignen sich kleinere Kugeln besser. Ganz zum Schluss kommen dann – wenn man mag – die echten Kerzen. Dabei ist wichtig, dass keine Äste über den Kerzen hängen, die angesengt werden könnten. Ein Eimer mit Wasser oder ein Feuerlöscher sollte immer in der Nähe sein, wenn ihr die Kerzen anzündet und natürlich nie den Baum allein lassen, wenn die Kerzen brennen. Loriots Opa Hoppenstedts berühmte Beschwerde: „Früher war mehr Lametta!“ stimmt übrigens. Die dünnen Metallstreifen werden heutzutage kaum noch zum Baumschmücken verwendet. Für die Umwelt ist das allerdings super, denn sie glitzern zwar schön, sind aber für die Natur sehr schädlich.
Was passiert nach dem Fest?
Ihr habt euch an alle Tipps gehalten und euer Christbaum hat trotzdem recht schnell genadelt? Das ist zwar ärgerlich, aber trotz allem bleibt ein Weihnachtsbaum ein Baum – ein Naturprodukt. Und mit denen verhält es sich einfach nicht immer gleich, jeder Baum ist verschieden. Manche sind gesünder als andere. Einer ist noch lange nach den Festtagen grün und frisch, ein anderer fängt blöderweise schon nach wenigen Tagen an zu nadeln. Ein bisschen Glück ist also auch immer mit dabei. Und sind wir doch mal ehrlich: Geschmückt und von Lichtern beleuchtet sieht doch jeder Weihnachtsbaum schön aus, oder?
Jetzt fehlt nur noch eins: Was passiert nach dem Weihnachtsfest mit dem Baum? Bei einem im Topf ist es logisch – entweder im Garten einpflanzen, so weiterpflegen oder – falls man einen zur Miete gekauft hat, wieder zurückgeben. Und für die gefällte Variante gibt’s tatsächlich auch gleich mehrere Möglichkeiten. Eine Alternative zur einfachen Entsorgung als Biomüll ist es etwa, ihn an Tierhalter:innen (Esel knabbern z. B. sehr gerne an den Bäumen) oder Tierparks abzugeben. Mittlerweile werden viele Weihnachtsbäume auch zu sogenannten Holz-Hackschnitzeln verarbeitet. Sie dienen dann als Bio-Brennmittel für Holzkraftwerke oder Hackschnitzelheizungen.
Als Privathaushalt kann man den Baum natürlich auch trocknen lassen – das dauert etwa ein Jahr – und im Ofen verheizen. Oder man wirft ihn in den Gartenhäcksler und nutzt den Mulch in den Beeten oder auf Wegen. Wer Lust hat, seinen Baum kreativ zu verarbeiten, findet beim „Verband natürlicher Weihnachtsbaum“ gleich mehrere coole Upcycling Ideen wie einen Schmuckständer oder Quirl.


Wenn ihr noch weitere Fragen zu Tannenbäumen habt, dann werdet ihr unter www.natuerlicher-weihnachtsbaum.com ebenfalls fündig. Der Verband teilt viele hilfreiche Tipps und Tricks sowie eine Liste mit regionalen Tannenbaum-Anbauern.
Wie immer könnt ihr uns aber auch eine Nachricht an moin@deichdeern.com schicken. Und wir freuen uns sehr, wenn ihr uns eure ultimativen Tannenbaum-Tipps in den Kommentaren verratet!
Hah, erst die Lichterkette prüfen und dann Aufhängen, das spart noch mehr Arbeit ;-).
Zum Wegpacken – je nach Kettensorte – einen Blumenstrauß “binden”. Die Kerzen bilden das Bouquet und die Kabel das Grün. Den Steckerteil drumwickeln, fertig.
Voll gut! Mega Tipp – danke dir! 🙂