Moin,
Diesen Monat wird das Thema „Schwein“ bei Julia auf dem Blog in allen Facetten behandelt. Ich musste ehrlicherweise erstmal kurz durchatmen, denn Fleischkonsum ist für mich eine sensible Kiste. Ich beziehe mein Fleisch seit ein paar Jahren ausschließlich aus Freilandhaltung und kann euch sagen, dass sich das nicht nur emotional, sondern auch geschmacklich lohnt.
Mich zieht es ja immer wieder zur traditionellen Küche und früher war es üblich, nicht jeden Tag Fleisch zuzubereiten. In vielen Familien kam nur sonntags Fleisch auf den Tisch und am Montag ein schönes Resteessen – ich liebe Resteessen! Ganz in diesem Sinne zeige ich euch wie man einen einfachen Sonntagsbraten zubereitet, mit selbstgemachtem Rotkohl als Beilage und was ihr am nächsten Tag mit den Resten machen könnt. Den Rotkohl bereitet ihr am besten schon einen Tag vorher zu.
Zutaten
- 1 Rotkohlkopf
- 1-2 säuerliche Äpfel
- 1 große Zwiebel
- 2 Lorbeerblätter
- 5 Pfefferkörner
- 5 Nelken
- Stange Zimt
- 1-2 EL Zucker
- 100ml Gemüsebrühe
- 60ml Essig, evtl. mehr
- 250ml Rotwein
- 3 TL Johannisbeergelee
- 1-2 TL Salz
- Butter zum Anbraten
- Kümmel
Zubereitung

- Als erstes müsst ihr den Rotkohl fein raspeln. Das ist eine Menge Arbeit, aber lohnt sich später in jedem Fall. Legt ein paar Handvoll Rotkohl zur Seite für euer Resteessen am Montag (am besten verschlossen im Kühlschrank aufbewahren).
- Nun die Zwiebel und die Äpfel schälen und fein würfeln.
- Packt alle Gewürze (bis auf den Kümmel) in ein Teesieb oder einen losen Teebeutel, dann kann man sie später ganz leicht wieder entfernen.
- Die Butter in einem ausreichend großen Topf erwärmen und die Zwiebel glasig dünsten.
- Dann den Rotkohl dazugeben. Kurz im Topf anschwitzen, dann mit der Brühe und dem Rotwein ablöschen.
- Jetzt gebt ihr den Essig, die Apfelwürfel, den Zucker, das Salz und das Johannisbeergelee dazu. Gut umrühren und dann alles bei geringer Hitze 1-1,5 Stunden vor sich hinköcheln lassen. Immer wieder umrühren. Nach einer Stunde das Gewürzsäckchen entfernen.
- Den Rotkohl nochmal mit Salz, Zucker, Essig nach dem eigenen Geschmack abschmecken. Am nächsten Tag wärmt ihr den Rotkohl nochmal auf und kocht ihn, bis er für euch weich genug ist.
Schweinebraten
Zutaten
- etwa 1,5-2kg Schinkenbraten mit Schwarte
- Ein Bund Suppengrün (Karotte, Sellerie, Lauch, Petersilienwurzel)
- Senf
- Salz
- Zucker
- Gemüsebrühe
- 2 Lorbeerblätter, 3-4 Wacholderbeeren und 10 Pfefferkörner (wieder in einem Gewürzsäckchen)
- Etwas Fett zum Anbraten und für die Sauce
- Ein paar Esslöffel Mehl
Zubereitung

- Für eine knusprige Kruste müssen wir als erstes die Schwarte bearbeiten. Sie lässt sich am besten mit einem sauberen (extra für die Küche angeschafften) Cutter einschneiden. Der gesamte Braten wird dann mit Senf eingerieben und gesalzen.
- Fett (ich habe Öl mit Butter gemischt genommen) in einem Bräter auf dem Herd erhitzen und den Braten darin von jeder Seite anbraten. Geduld ist gefragt, das Fleisch löst sich nicht sofort vom Boden, anbrennen sollte aber natürlich auch nichts. Die Schwarte sollte oben im Bräter liegen, wenn dann im nächsten Schritt das grob gewürfelte Suppengrün mit in den Topf kommt.
- Es wird jetzt so viel Brühe aufgegossen, dass der Braten zur Hälfte damit bedeckt ist. Nun kommen noch die Gewürze dazu und der Schweinebraten kann bei 180-200 Grad (das ist sehr vom Backofen abhängig) für 2 Stunden ohne Deckel in den Backofen.
- Zwischendurch 2-3x den Braten mit der Brühe übergießen.
- Ganz zum Schluss kurz den Backofengrill anschalten, damit die Kruste auch wirklich knusprig wird. Wenn sich das Fleisch fest anfühlt, ist es fertig. Bei der Kruste erkennt man es daran, dass sie Blasen wirft. Der Braten wird dann aus dem Ofen genommen und muss warm gehalten werden, bis die Sauce fertig ist.

Zubereitung der Sauce
- Dafür nimmt man etwa 1 Liter Brühe aus dem Bräter. Wichtig: trennt Brühe und Fett, sonst schmeckt die Sauce nicht.
- Ich püriere immer einen kleinen Teil vom Suppengrün, so dass ich 3-4 EL Brei habe. Aus 2 EL Butter und Mehl eine Mehlschwitze herstellen und dann die Brühe und den Gemüsebrei dazugeben. Erst glatt rühren, dann nochmal fein pürieren.
- Die Sauce dann mit Salz, Pfeffer und Zucker abschmecken. So hat man eine schlichte Sauce, die aber gut schmeckt.
- Möchte man eine gehaltvollere Sauce, dann empfehle ich zusammen mit der Mehlschwitze etwas Tomatenmark anzurösten, bevor man die Brühe aufgießt. Man kann auch prima mit Brühe und Rotwein ablöschen und zum Schluss etwas Sahne in die Sauce geben.
Rotkohl, Braten und Sauce sind jetzt fertig und können gegessen werden. Dazu schmecken zum Beispiel Petersilienkartoffeln, Schupfnudeln oder Spätzle.
Alle satt, aber trotzdem etwas übrig? Dann schaut mal im nächsten Rezept vorbei!
Ich wünsche euch viel Spaß beim Nachkochen,
Eure Kerstin